Jan-Wellem-Platz

Entstanden ist der Jan-Wellem-Platz erst nach dem zweiten Weltkrieg. Zuvor hatte dort ein Häuserblock gestanden, der jedoch nach der Zerstörung nicht wieder aufgebaut wurde. Die Namensgebung der Fläche fand 1955 statt. Anfang der Sechziger Jahre wurde der Platz zum Verkehrsknotenpunkt ausgebaut. Es entstand die Hochstraße, welche den Straßenverkehr entflechten sollte und schon bald den Spitznamen "Tausendfüßler" erhielt. Außerdem entstand eine großzügige Haltestellenanlage für die Straßenbahn, die heute nur noch in Ansätzen erhalten ist.

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1962 - 1992


Der Gleisplan bei der Eröffnung 1962

Auf der Platzfläche unter und neben dem "Tausendfüßler" entstand bis 1962 eine großzügige Haltestellenanlage aus mehreren Teilen:

Auf der Südseite des Platzes befanden sich vier Bahnsteige für die Straßenbahn, südlich davon zwei weitere für die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Linien. Eine viergleisige Streckenführung sorgte hier für eine Trennung von den auf den Jan-Wellem-Platz abbiegenden Bahnen. Die nach Westen führende Strecke war dreigleisig. Die Bahnen in Richtung Heinrich-Heine-Allee und zur Oberkasseler Rheinbrücke wurden hier bereits vorsortiert.

Auf der Nordseite des Platzes entstanden zwei eigene Bahnsteige für die Fernstraßenbahnen von und nach Krefeld und Duisburg welche hier ihren Endpunkt hatten. Die aus Duisburg kommenden Bahnen der Linie D hielten über die Hofgartenstraße kommend am südlichen der beiden Bahnsteige. Für den Rückweg war eine Wendeschleife auf dem Platz vorgesehen. Ein dahinter liegendes Ausweichgleis erlaubte das Ein- und Aussetzen von Beiwagen für die Duisburger Linie.

Die von der Haltestelle Heinrich-Heine-Allee kommenden Bahnen der Linie K aus Krefeld durchfuhren zunächst die Schleife auf der östlichen Platzseite um dann am nördlichen Fernbahnsteig zu halten.

Östlich des Platzes, noch in den Schadowstraße, befand sich eine Bedarfshaltestelle. Diese wurde nur von den Bahnen angefahren, die in den Betriebshof Derendorf einrückten und direkt nach Norden abbogen. Die aus Derendorf ausrückenden Bahnen durchfuhren die Schleife auf dem Platz.


1992 - 2010


Der Gleisplan nach dem Umbau 1992

Nach der Inbetriebnahme des Innenstadt-Tunnels der Stadtbahn verlor die Haltestelle auf dem Jan-Wellem-Platz stark an Bedeutung. Die Linien aus Duisburg und Krefeld verkehrten nun unterirdisch bis zum Hauptbahnhof, ebenso zahlreiche auf Stadtbahnbetrieb umgestellte Straßenbahnlinien.

1992 wurden die Gleisanlagen auf dem Jan-Wellem-Platz daher stark vereinfacht. Auf der Südseite verblieben von den vier Bahnsteigen nur zwei, die östliche Wendeschleife wurde abgebaut und stattdessen eine Wendemöglichkeit in die Durchgangsgleise integriert. Die südliche Zufahrt wurde auf zwei Gleise zurückgebaut, mit der Stilllegung der oberirdischen Strecke zur Oberkasseler Brücke konnte auch das Vorsortiergleis in diese Richtung entfallen.

Die ehemaligen Fernbahnsteige blieben erhalten, wurden aber nur noch sporadisch von ein- und aussetzenden Bahnen benutzt.
Die stillgelegten Gleise wurden vom Streckennetz abgetrennt, blieben aber größtenteils erhalten.


Fotos von Dezember 2008


2010


Der Gleisplan nach dem Umbau Anfang 2010

2007 begannen die Bauarbeiten für die Wehrhahn-U-Bahn, die ab 2014 den Jan-Wellem-Platz in Ost-West-Richtung unterqueren soll. Die oberirdischen Straßenbahnlinien sollen dann stillgelegt werden. Der dann in dieser Form nicht mehr benötigte Jan-Wellem-Platz soll komplett umgestaltet und mit dem so genannten Kö-Bogen überbaut werden. Baubeginn für dieses Projekt war im August 2009.

Eine Straßenbahn ist in diesen Planungen nicht vorgesehen, weshalb bis zur Stilllegung im Jahr 2016 mehrere Provisorien erforderlich sind um die Bahnen um die Baustelle herum zu leiten. Im Februar und März 2010 erfolgten daher zahlreiche Gleisverlegungen um Platz für die Baustelle zu schaffen.

Der Bahnsteig 3 für die in Richtung Osten fahrenden Bahnen wurde um einige Meter nach Süden verlegt, Bahnsteig 4 wurde ersatzlos abgebrochen, der Gegenverkehr nutzt jetzt die Bahnsteige 7 und 8.

Das nach Norden führende Gleis wurden nach Osten verschwenkt um, auch hier das Baufeld zu vergrößern. Der Gegenverkehr muss den Platz einmal umrunden und hält sowohl am Bahnsteig 7 bzw. 8, als auch an dem nach Süden verschobenen Bahnsteig 2.

Diese Gleisführung machte mehrere Linienwegänderungen rund um den Jan-Wellem-Platz erforderlich und für die bislang hier endenden Bahnen wurde in der Schleife Spichernplatz eigens ein zusätzliches Gleis angelegt.

Bei den Bauarbeiten wurden am südlichen Rand des Platzes direkt neue Weichen eingebaut um den nächsten Umbau vorzubereiten.


Fotos von April 2010


2010 - 2016


Der Gleisplan nach dem erneuten Umbau im Herbst 2010

Im November 2010 waren die Arbeiten für den Kö-Bogen so weit fortgeschritten, das die Nord-Süd-Gleise wieder auf an ihre alte Position zurückverlegt werden konnten.

Dafür wurde die übrige Fläche vollständig gleisfrei. Das zur Heinrich-Heine-Allee führende Gleis wurde wieder an die Südseite des Platzes verlegt und dafür ein neuer Bahnsteig errichtet. Die ehemaligen Fernbahnsteige und die Wendeschleife wurden abgebrochen.


Fotos von November 2010


ab 2016


Der Gleisplan nach der Eröffnung der unterirdischen Wehrhahn-Linie 2016

Am 20.02.2016 wurde die unterirdische Wehrhahn-Linie eröffnet. Die oberirdische Ost-West-Strecke wird vollständig abgebaut. Für die Straßenbahnen in Nord-Süd-Richtung verbleibt eine einfache Durchgangshaltestelle.

Links

Kö-Bogen
in der Wikipedia

Jan-Wellem-Platz
in der Wikipedia

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