Innenstadttunnel

2004 wurde der neue Straßenbahntunnel unter dem Hauptbahnhof in Betrieb genommen. Zuvor fuhren die Straßenbahnen durch die Wiener Straße, der Bahnhof selbst war nur über eine Stichstrecke erreichbar. Mit dem neuen Tunnel passieren jetzt alle Linien in einem großen Bogen den Hauptbahnhof. Als Besonderheit entstanden unter dem Gleisfeld des Bahnhofs und unter dem Vorplatz zwei unterirdische WEndeschleifen für die Straßenbahn. Unmittelbar südlich davon folgt ein höhengleicher Abzweig für die 2011 eröffnete Strecke nach Leonding.

Pöstlingbergbahn

Ursprünglich war die 1898 eröffnete Pöstlingsbergbahn eine eigene, für den Ausflugsverkehr errichtete Bahnstrecke, die unabhängig von der Linzer Straßenbahn entstand und auf einer Länge von knapp drei Kilometern den Bahnhof im Stadtteil Urfahr mit dem Gipfel verband. Nachdem sich eine Hubbrücke, die das Gleis der Pöstlingbergbahn über das der ÖBB führte, nicht bewährt hatte, entstand nördlich der Eisenbahnstrecke ein eigener Bergbahnhof. Im Gegensatz zur Straßenbahn, welche auf 900-mm-Gleisen verkehrt, erhielt die Pöstlingbergabhn Gleise mit einer Spurweite von 1000 mm. Mit einer Steigung von bis zu 116 ‰ ist sie bis heute eine der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt. Diese Steigung machte die Verwendung von Zangenbremsen notwendig, bei denen der Schienenkopf von Bremsbacken umschlossen wird. Diese Technik wiederum erforderte spezielle Weichen und Rillenschienen welche einen entsprechenden Freiraum für die Bremsen ließen.

2006 wurde der Umbau der Pöstlingbergbahn beschlossen. Ziel war neben der notwendigen Sanierung die Verbindung mit der Straßenbahn und die Umstellung auf moderne Fahrzeuge. Dazu wurden die Gleise mit einer Spurweite von 900 mm komplett neu gebaut. Da die neuen Fahrzeuge über Magnetschienenbremsen verfügen sollten, konnten jetzt herkömmliche Weichen und Gleise verwendet werden. Am Bahnhof Urfahr entstand eine Gleiskreuzung mit dem Gleis der ÖBB und die Verbindung mit dem Straßenbahnnetz. Seit der Wiedereröffnung 2009 fährt die Pöstlingbergbahn bis zum Hauptplatz in der Innenstadt, wo ein eigenes Kehrgleis angelegt wurde.

Die ehemalige Talstation beherbergt heute ein Museum zur Geschichte der Pöstlingbergbahn. Die benachbarte Remise, die für die neuen Fahrzeuge nicht mehr benötigt wird, dient heute als Unterstand für drei Triebwagen aus den 1940er und 1950er Jahren, die auf 900 mm umgespurt wurden und für Museumsfahrten zum Einsatz kommen. Ein weiteres Gleis der Remise, welches bis zum Bahnhof führt, wurde im Originalzustand mit 1000 mm Spurweite belassen und dient den nicht mehr fahrbereiten Museumsfahrzeugen.