Betriebshof Maximilianstraße
Das Filialdepot Fürther Straße
wurde am 25. September 1881 mit Aufnahme des Pferdebahnbetriebs
eröffnet und befindet sich auch heute noch an seinem ursprünglichen
Ort in der Fürther Straße. Für die Pferde gab es Stallungen, ein
Futterlager sowie eine Schmiede, Werkstätten und eine Halle (ab
Herbst 1881) für die Wagen sowie Büroräume für das Personal und die
Verwaltung. Nachdem ab 1896 das Netz Zug um Zug elektrifiziert
wurde, wurde 1897 die Stallung abgerissen und durch eine
fünfgleisige Triebwagenhalle ersetzt sowie 1899 eine sechsgleisige
Wagenhalle mit Werkstatt und Schiebebühne errichtet.
Fortan war das Depot Fürther Straße das Hauptwerk, diesen Status
verlor es mit Inbetriebnahme der neuen Hauptwerkstatt Muggenhof im
Jahr 1913. 1920 wurde nördlich der Wagenhalle ein eigener
Gleisbauplatz errichtet. Durch den Luftangriff vom 2. Januar 1945
wurde das Nebenwerk vollständig zerstört und konnte ab 1946 wieder
in Betrieb genommen werden. Zwischen 1957 und 1958 wurden die
bisherigen Wagenhallen durch drei je sechsgleisige Wagenhallen
ersetzt, außerdem wurde 1958 eine neue zweigleisige Schleifhalle
errichtet.
Durch den neuen Betriebshof Heinrich-Alfes-Straße überflüssig
geworden, wurde der inzwischen als Betriebshof Maximilianstraße
bezeichnete Standort am 19. Mai 2004 stillgelegt.
Hauptwerkstatt Muggenhof
Im Jahr 1912 begannen die
Bauarbeiten für die Hauptwerkstatt Muggenhof. Mit der
schrittweisen Inbetriebnahme zwischen 1913 und 1914 stand der
Nürnberg-Fürther Straßenbahn eine zeitgemäße Hauptwerkstatt mit
allen nötigen Einrichtungen und Maschinen zur Wartung und
Reparatur des Fahrzeugparks zur Verfügung.
Das Werk wurde während des Zweiten Weltkriegs nur leicht
beschädigt und in den folgenden Jahren umfangreich umgebaut und
erweitert. 1957 wurde die Schiebebühne zwischen Wagen- und
Werkstatthalle für die Großraumwagen vom Typ T4 verlängert. 1958
wurde die Schiebebühne der südlichen Werkseinfahrt durch eine
Gleisharfe ersetzt und 1959 wurde ein neues Werkstattgebäude für
Lackiererei, Sandstrahlerei, Schlosserei, Schmiede, Schreinerei
und die Türenwerkstatt errichtet. 1971 wurde die Schiebebühne
erneuert und 1972 die Lackiererei wegen der Indienststellung der
Triebwagen vom Typ GT6 verlängert.
Nachdem 2003 der Betriebshof Heinrich-Alfes-Straße eröffnet
worden war, konnten alle Fachabteilungen dorthin umziehen und
die alte, mittlerweile denkmalgeschützte Hauptwerkstätte am 1.
April 2004 geschlossen werden.
Anbindung ans Gleisnetz
Sowohl der Betriebshof als
auch die Hauptwerkstatt verfügten über einen direkten Anschluss
an die Straßenbahnlinie in der Fürther Straße. 1958 wurden diese
Zufahrtsgleise zum Betriebshof stillgelegt und durch eine neue
Zufahrt über Maximilian- und Muggenhofer Straße ersetzt. Um die beiden
Betriebsanlagen bei der bevorstehenden Stilllegung der
Straßenbahn in der Fürther Straße nicht vom Gleisnetz abzuschneiden, entstand 1972
eine neue Betriebsstrecke. Diese zweigte von der Wendeschleife am
Westfriedhof ab und führte über den Mittelstreifen des
Nordwestrings und der Maximilianstraße zur Einfahrt des
Betriebshofes.
Mitte der siebziger Jahre
begann der U-Bahnbau in der Fürther Straße, am 20. Juni 1981
fuhr die letzte Straßenbahn von Nürnberg nach Fürth. Nach
Abschluss der Bauarbeiten verblieb in der Fürther Straße nur
noch ein einzelnes Gleis, welches die Hauptwerkstatt mit der
Maximilianstraße verband und größtenteils auf einem schmalen
Grünstreifen neben der in diesem Bereich oberirdisch
verlaufenden U-Bahn geführt wurde.
Gleisplan im Zustand von 1981 bis 2004
Stilllegung
Ab 2003 wurden alle Betriebseinrichtungen auf dem neuen Betriebshof Heinrich-Alfes-Straße konzentriert. Am 1. April 2004 wurde daher die Hauptwerkstatt Muggenhof geschlossen, am 19. Mai des gleichen Jahres folgte der Betriebshof Maximilianstraße. Die Gleisanlagen in der Maximilian- und der Fürther Straße wurden seitdem nur teilweise abgebaut, Spuren davon finden sich noch überall.
Alle Fotos von Juli 2010.
Fehler entdeckt?
Sie haben einen Fehler im Plan entdeckt oder kennen eine aktuelle Änderung? Hier können Sie diese direkt mitteilen, bei der nächsten Aktualisierung wird dies dann berücksichtigt.
Aktualisierungen der bestehenden Gleispläne werden etwa ein Mal im Monat durchgeführt, in aller Regel werden die E-Mails auch erst dann beantwortet.
Kontaktformular
Oder per Mail:
gleisplan@web.de